„Time“
Beim Frühjahrskonzert des Musikvereins Hagelloch am vergangenen Sonntag erlebten die Zuhörer eine musikalische Reise rund um das Thema „Zeit“. Bereits das erste Stück „A Springtime celebration“ verlangte dem Orchester ein hohes Maß an Konzentration und Präzision ab. Das Werk imitiert die Jahreszeit Frühling: Zunächst ein Ausbruch von Energie und Freude, gefolgt von einer fröhlichen Melodie durch die Holzbläser, danach erklang ein romantisches Thema, in dem das Orchester in Glücksgefühlen der ersten Frühlingstage schwelgte bis wieder zuletzt die kraftvolle Melodie des aufblühenden Frühlings ertönte. „To a new dawn“ war eine Auftragsarbeit an Philipp Sparke von Seiten der United States Continental Army Band, um das 3. Jahrtausend zu feiern. Der Komponist verfolgte dabei das Ziel, ein Werk zu schaffen, das neben den Herausforderungen des neuen Jahrhunderts auch Momente der Besinnung auf das letzte Jahr enthält. Dies gelang ihm sowohl mit frechen rhythmischen Passagen als auch gefühlvollen Melodien, welche in den verschieden Sätzen des Orchesters auftauchten. Aus seinem Glockenturm hoch über den Dächern von Paris verfolgt, bei „The Hunchback of Notre Dame“, der Glöckner Quasimodo sehnsüchtig das Fest der Narren – die fröhlichste Party des Jahres. Obwohl es ihm verboten wurde, ermutigen ihn seine Freunde am Fest teilzunehmen. In dieser für ihn fremden Welt begegnet ihm nur Esmeralda mit Toleranz und Freundschaft: er beschützt sie vor Verfolgern und gerät in ein ergreifendes Abenteuer, das ihn zum Helden von Paris werden lässt.
Vor der Pause wurden geehrt:
in Gold mit Diamant für 40-jährige aktive Tätigkeit: Frank Fritz, Rüdiger Hepper,
in Gold mit Diamant für 50-jährige aktive Tätigkeit: Bernhard Meslin
in Gold mit Diamant für 60-jährige aktive Tätigkeit: Willy Fritz
in Gold mit Diamant für 50-jährige fördernde Mitgliedschaft: Thomas Meslin
in Gold mit Diamant für 60-jährige fördernde Mitgliedschaft: Hans Koch
Dirigentennadel in Gold mit Diamant für 30-jährige Tätigkeit: Yoshikazu Arafune
Das Jugendorchester des Musikvereins startete seine musikalische Zeitreise mit „Back to the Future“ und der „Blue Ridge Saga“, welche die Schönheit und Geschichte des Blue Ridge-Gebirges in North Carolina reflektierte. „Don’t stop me now“ ist einer der bekanntesten Titel der Band Queen, der sowohl Balladenteile als auch Rockrythmen aufweisen kann. Sonja Berg setzte dabei gekonnt gefühlvoll ihr Altsaxophon in Szene.
Zusammen mit dem Jugendorchester spielte die Hauptkapelle im Anschluss die Filmmusik zu „Thor: The dark world“, bei der ein Bösewicht, ein Held und eine Liebesgeschichte Platz fanden. So pompös wie Thor und der Heldenepos um ihn, so mächtig wirkte auch jedes Detail der Götterwelt, musikalisch besonders eindrucksvoll dargestellt durch die Schlagzeuger.
Die 1935 uraufgeführte American Folk Opera „Porgy and Bess“ von George Gershwin gilt als erste amerikanische Oper; James Barnes schuf eine meisterliche Bearbeitung für sinfonisches Blasorchester. Zu hören waren dabei einerseits afroamerikanische Elemente als auch welche aus Jazz, Spiritual und Blues. Viele dieser Melodien wie etwa I got plenty o Nuttin oder Summertime sind dabei zu festen Jazz-Standards geworden. „A legacy of sound“ ist ein „zeitloses“ Medley mit Melodien von Leroy Anderson . Der Schweizer Komponist Bernard Rittiner begann zunächst nur für sein eigenes Vergnügen Märsche zu komponieren, die durch ihren Stil und Charakter seine ganze Persönlichkeit widerspiegeln, was in dem letzten Konzertstück „Time out“ deutlich zu hören war.
Die Zugaben „Ein halbes Jahrhundert“ (eine echte Polkahymne), „Ein Abend am Meer“ und der Konzertmarsch „Arsenal“ rundeten ein buntes Konzert um das Thema „Zeit“ ab.
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Der Musikverein Hagelloch bedankt sich bei all seinen Zuhörern für das zahlreiche Erscheinen. Ein besonderer Dank gilt allen Helfern und Helferinnen neben und abseits der Bühne ohne die ein solches Konzert nicht zu stemmen wäre.